
Der erste Ansatz konzentrierte sich auf die Landwirte, die noch nicht mit der digitalen Ernteerfassung aktiv waren. „Wir dachten: Wenn wir diese Gruppe ins Boot holen, werden wir echte Gewinne erzielen. Aber das erwies sich als unrealistisch. Diejenigen, die noch nichts mit der Registrierung zu tun haben, haben oft einen Grund dafür.“ Im zweiten Jahr kehrte Farmplus die Strategie um und arbeitete mit einer führenden Gruppe von Vorreitern zusammen. „Das brachte sofort viel mehr Tempo. Diese Landwirte sind kritisch, neugierig und fragen nach intelligenten Lösungen. Davon lernt man eine Menge.“
Inzwischen wurde die Plattform auf breiterer Basis eingeführt. In diesem Erntejahr werden alle Erzeuger von Unterweizen – ein zertifiziertes Getreide, das vollständig rückverfolgbar sein muss – mit dem System arbeiten. „Das stellt hohe Anforderungen an die Transparenz. Dank der App können wir genau zeigen, welche Ressourcen wann, wo und wie verwendet wurden.“
Zuvor waren die Informationen über Notizbücher, Excel-Dateien, Apps, E-Mails und WhatsApp-Gespräche verstreut. „Wenn ein Anbauer einen Spitzenertrag hatte und ein anderer nicht, mussten wir hinterher alles zusammenpuzzeln. Jetzt ist alles in einem System und wir können viel gezielter analysieren.“ Diese zentrale Lage bietet auch interne Vorteile. „Wir können bessere Ratschläge geben, weil wir einen besseren Überblick darüber haben, was wirklich auf dem Feld passiert.
Wir wollten die fragmentierten Informationen loswerden. Die Daten waren überall: in Notizbüchern, WhatsApp, losen Excel-Tabellen. Jetzt haben wir alles an einem Ort - das gibt Überblick und Einblick.
Wydo van de Lee
Die Zusammenarbeit mit AppsforAgri entwickelte sich bald zu einer Partnerschaft. „Wir haben die Berater von Anfang an einbezogen, nicht nur zur Unterstützung, sondern gerade weil ihr praktisches Wissen für ein gut funktionierendes System entscheidend ist.“ Van de Lee nennt die wöchentlichen Brainstorming-Sitzungen „wahnsinnig wertvoll“. „Wir haben einen Engpass identifiziert, gemeinsam über eine Lösung nachgedacht und das Entwicklungsteam hatte oft schon eine Woche später etwas Konkretes. Diese Geschwindigkeit, dieses Mitdenken – das ist Gold wert.“
Die Arbeit mit standardisierten Rezepten pro Kultur und Bodentyp gibt dem Beratungsprozess mehr Struktur. „Es sorgt für weniger Fragen und mehr Klarheit für die Landwirte. Und die Berater können sich auf den Inhalt konzentrieren, anstatt sich wiederholende Fragen zu stellen.“ Das passt zu der Rolle, die Farmplus für sich selbst sieht: nicht alles digital über den Zaun zu werfen, sondern gemeinsam mit dem Landwirt Entscheidungen zu treffen – vom Anbauplan bis zur Ernte.
In der kommenden Zeit wird sich Farmplus auf die Prozessoptimierung konzentrieren. „Wir wollen externe Datenströme – wie Artikelinformationen, Kundendaten und RFO-Daten – automatisch verknüpfen, damit der gesamte Prozess nahtlos abläuft.“ Van de Lee sieht auch Potenzial in der KI, vorausgesetzt, es wird zunächst mehr internes Wissen erfasst. „Wir haben viel agronomisches Wissen im Haus, aber es ist immer noch zu viel in Köpfen und losen Dokumenten. Wenn wir das digitalisieren, kann KI einen echten Mehrwert schaffen.“
Er betont jedoch, dass ein Teil der Stärke der Zusammenarbeit in der Anpassung liegt. „Wir sprechen jetzt viel persönlich mit AppsforAgri. Wenn die Zahl der Kunden wächst, wird sich dieses Verhältnis ändern. Aber das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein. Mit der richtigen Struktur kann die gegenseitige Befruchtung zwischen den Kunden tatsächlich zu schnellerer Innovation führen.“
Die Zukunft liegt in Verknüpfungen und intelligenten Analysen - darauf setzen wir jetzt voll und ganz. Mit Appsforagri bauen wir eine Plattform auf, die in ein paar Jahren für jeden Züchter und Berater unverzichtbar sein wird.
Farmplus ist von den unternommenen Schritten begeistert – ebenso wie von der Zusammenarbeit selbst. „Es kann immer noch schneller gehen, aber der Fortschritt ist da. Wir halten uns gegenseitig auf Trab und bauen gemeinsam weiter. Auf diese Weise wird sich das System in ein paar Jahren zu einem System entwickeln, das wir alle nicht mehr missen möchten.“
iCrop ist eine Marke von AppsforAgri B.V.